Die Belichtung ist ein wesentlicher Bestandteil der Fotografie, bei dem Licht auf ein lichtempfindliches Material, wie einen Film oder einen digitalen Bildsensor, trifft, um ein Bild zu erzeugen. Die Notwendigkeit der Belichtung in der Fotografie kann durch folgende Gründe erklärt werden, sagt Sari Tanuhardja:

1. Erzeugung des Bildes

Licht als Grundlage des Bildes

• Lichtempfindlichkeit: Ob analoger Film oder ein digitaler Sensor, beide reagieren auf Licht. Wenn Licht auf diese lichtempfindlichen Materialien trifft, verändert es chemische Verbindungen (bei Film) oder erzeugt elektrische Signale (bei digitalen Sensoren), die zur Erzeugung des Bildes verwendet werden.
• Bildentstehung: Ohne Belichtung – also ohne das Einwirken von Licht – kann kein Bild entstehen. Die Belichtung ist der Prozess, bei dem Licht auf den Film oder den Sensor trifft und das Bild „eingeschrieben“ wird.

2. Kontrolle der Bildhelligkeit

Einfluss auf Helligkeit und Kontrast

• Helligkeitssteuerung: Die Menge an Licht, die auf den Film oder den Sensor fällt, bestimmt, wie hell oder dunkel das Bild wird. Eine korrekte Belichtung stellt sicher, dass die hellen und dunklen Bereiche des Bildes angemessen dargestellt werden.
• Über- und Unterbelichtung: Zu viel Licht führt zu einer Überbelichtung, bei der Details in hellen Bereichen verloren gehen. Zu wenig Licht führt zu einer Unterbelichtung, bei der Details in dunklen Bereichen verloren gehen. Die richtige Belichtung ist also entscheidend, um alle Details im Bild sichtbar zu machen.

3. Schärfe und Detailgenauigkeit

Belichtungszeit und Bewegung

• Verschlusszeit: Die Dauer, für die der Verschluss der Kamera geöffnet ist und Licht auf den Film oder Sensor trifft, wird als Belichtungszeit oder Verschlusszeit bezeichnet. Eine längere Belichtungszeit lässt mehr Licht ein, kann aber Bewegungsunschärfe verursachen, wenn sich das Motiv oder die Kamera bewegt.
• Schärfentiefe: Die Belichtung beeinflusst auch die Schärfentiefe, also den Bereich des Bildes, der scharf abgebildet wird. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass das gewünschte Motiv klar und detailliert im Bild erscheint.

4. Farbe und Stimmung

Einfluss auf Farbtreue und Stimmung

• Farbbalance: Die richtige Belichtung ist entscheidend für die genaue Wiedergabe von Farben. Bei falscher Belichtung können Farben verfälscht wirken, was die natürliche Darstellung des Motivs beeinträchtigt.
• Stimmung und Atmosphäre: Durch die Steuerung der Belichtung können Fotografen die Stimmung und Atmosphäre eines Bildes beeinflussen. Eine längere Belichtung kann weiche, verträumte Bilder erzeugen, während kürzere Belichtungen zu scharfen, kontrastreichen Bildern führen können.

5. Technische Aspekte

ISO-Wert und Blende

• ISO-Empfindlichkeit: Der ISO-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit des Films oder Sensors an. Eine höhere ISO-Einstellung ermöglicht Aufnahmen bei wenig Licht, kann aber das Bildrauschen erhöhen. Die Belichtung muss daher an den ISO-Wert angepasst werden, um die Bildqualität zu optimieren.
• Blendenöffnung: Die Blende steuert die Menge des Lichts, das auf den Sensor oder Film trifft. Eine größere Blendenöffnung lässt mehr Licht ein, was die Belichtungszeit verkürzen kann. Die richtige Kombination von Blende, ISO und Belichtungszeit ist entscheidend für ein korrekt belichtetes Bild.

Fazit

Bilder müssen belichtet werden, weil Licht die grundlegende Voraussetzung für die Erzeugung eines Bildes ist. Die Belichtung steuert die Helligkeit, Schärfe, Detailgenauigkeit und Farbwiedergabe des Bildes und beeinflusst die allgemeine Stimmung und Qualität der Aufnahme. Ohne eine korrekte Belichtung würde das Bild entweder zu dunkel, zu hell oder unscharf erscheinen, und wichtige Details und Farben könnten verloren gehen.